Hoffmanns Liesje

Aus Anlass der Feierlichkeiten zum 800. Geburtstag der Stadt Marburg, hat die Weidenhäuser Kaffeerösterei einen neuen „Weidenhäuser“ Espresso entwickelt und ab sofort in die Regale gezaubert. Ein Espresso, der samtig, leicht rauchig und mit einer leichten Nougatnote aufwartet.

Ihr kennt die Historie um „Hoffmann´s Lieschen“ nicht? Bitte sehr:

Der Erlengraben ist eines der letzten Zeugnisse der damaligen Kultivierungsversuche des Weidenhäuser Umlands, welches ursprünglich sehr sumpfig war. Mittels Flutgräben und Aufschüttung versuchte man das Land urbar zu machen. Kurz nach 1800 schlossen sich mehrere Weidenhäuser zur Grabengemeinschaft zusammen, welche die Pflege und Nutzung der Gräben verwaltete. Im Streit mit der Stadt um das erschlossene Land wandten sich die Weidenhäuser 1812 an den damaligen Könige Jerome Bonaparte, der ihnen das Land in Erbpacht überließ. Das Land wurde schließlich 1939 an die Stadt verkauft, wobei die Grabengesellschaft auch heute noch existiert und alle 5 Jahre ihr berühmtes Grabenfest feiert.

Die Weidenhäuser Legende erzählt, dass Bonaparte sich eigentlich gar nicht durch die Argumente der Weidenhäuser überzeugen ließ, sondern viel mehr von einer der Mitreisenden. Es handelte sich um Hoffmanns Lieschen und diese junge Dame war damals zarte 19 Jahre alt. Wie es nun einmal ist, der König ist beschäftigt, dem Mädchen wird bei der ganzen Warterei langweilig und so streunt sie im Schloss herum. Dort trifft sich des Königs Orchester bei einer Probe und tanzt ganz selbstvergessen zur Musik. Ausgerechnet das sieht der König und ist total verzückt von dem jungen Ding. Und zack, schon haben die Weidenhäuser ihre Nutzungsrechte in der Tasche.

Leider ist die Geschichte von Hoffmanns Lieschen nicht zu belegen, auch wenn sie jeder Weidenhäuser gern erzählt. Verbrieft ist nur, dass Jerome Bonaparte in der Weidenhäuser Straße 101 abzusteigen pflegte, wenn er in Marburg verweilte. Dies kann man auch heute noch in der Hauschronik nachlesen. (Quelle Marc Nemitz)